Dienstag, 7. Oktober 2014

Tag 280 - Mother knows best!

Ich weiss nicht, wie ihr es habt. 
Und ob diese Regel als universal gilt. 
Für mich ist sie auch mit 26 (ich hatte in der Zwischenzeit Geburtstag) immer noch wahr:

Im Zweifelsfall rufst du deine Mutter an.

Besonders bei Problemen in der Küche könnte ich es mir auch heute nicht anders vorstellen. Da schreibt Betty Bossy ganz locker: "Verwenden sie Zucker oder Puderzucker" - ja was denn nun? Maaaaaaaaaamaaaaaaaaaaaaaaaa?
(Schliesslich will man ja, dass die Guetzli nacher genau so fein schmecken wie bei ihr.)

Nun, das alles erzähle ich euch, weil ich heute zwei Ratschläge meiner Mutter in die Tat umsetzen möchte:

1. Du solltest wieder einmal den Blog schreiben (oh wie wahr.)
2. Vielleicht schreibst du wieder einmal etwas Positives? Sollte Annemarie über eueren Blog stolpern 
    und euer Gejammer der letzten Zeit lesen…

Auch im zweiten Punkt hat sie nicht unrecht. Unser Projekt ist im Moment - mehr auf Grund anderer Ereignisse - etwas anstrengend. Es braucht Überwindung, jeden Tag zu kochen, und so sind wir automatisch kritischer und anspruchsvoller als auch schon. Unser Blog soll sich aber in keiner Weise als Trauerspiel unserer eigens auferlegten Schicksals lesen - denn die meiste Zeit stehen wir immer noch sehr vergnügt in der Küche. Im heutigen Post soll also der Schwerpunkt auf der Sonnenseite unserer (sehr zahlreich gewordenen) gekochten Rezepte liegen. Denn Annemarie, dein Buch macht uns - immer noch - sehr viel Freude.

17. September - Mais-Quiche
Ein tolles Rezept! Mit frischem Mais und sogar trotz des Gorgonzola wird diese Gemüsequiche würzig und fein. Das Beste: kalt schmeckt sie mindestens genau so gut wie frisch aus dem Ofen und eignet sich perfekt zum Mitnehmen.

18. September - Zanderfilet mit Trauben an Senfsauce
Zugegeben - hier war ich kritisch. Trauben und Senf? Mit Zander? Schliesslich hatten wir mit Zander nicht die besten Erfahrungen gemacht. Aber siehe da? Es schmeckt uns beiden! Völlig erstaunt sitzen wir uns am Tisch gegenüber und A. meint: "Das schmeckt mir doch tatsächlich". Unser Projekt ist halt immer wieder für eine Überraschung gut.

19. September - Crostini mit Safran-Fenchel
Hmmm… ihr wisst, was ich von Fenchel halte. Vom Anis-Geschmack, der penetrant auf alles abfärbt was ihm in die Quere kommt? Nun, zu diesem Rezept lässt sich sagen, dass die Kombination von Fenchel mit Safran eine ideale für all die ist, die Fenchel nur begrenzt oder gar nicht mögen. Denn der Safran setzt sich durch und mag den Fenchel so übertönen, dass dieses Gericht auch für Fenchel-Hasser geniessbar ist. Danke.

20. September - Zwetschgenkompott mit Orangen
Habe ich in diesem Blog bereits einmal meinen Vortrag gehalten, das Alkohol in Nachspeisen nichts verloren hat? Dass ich den Schnaps lieber trinke, als mit ihm das Schokoladenmousse zu versauen. Nun - ganz ehrlich - wir kommen auf den Geschmack von Früchtekompott  mit Rotwein. Irgendwie passt uns die säuerlich-süsse Rotwein-Früchte-Zucker-Mischung. Ich werde etwas kleinlauter (auch was Annemaries Dessert-Künste angeht, über die ich mich in der Vergangenheit vielleeeeeiiiiiiicht einmal ausgelassen habe) und geniesse diese Nachspeise.

21. September - Weisse Thonmousse
Ja, diese weisse Thonmousse war einfach wunderbar! Da der Mousse zum Schluss Schlagrahm untergezogen wird, ist sie herrlich luftig und leicht und auch vom Geschmack her sehr dezent - absolut zu empfehlen. Das zu verwendende Sulzpulver haben wir zwar nirgends gefunden - es dann aber einfach durch Agar Agar ersetzt.

22. September - Traubengratin
Wie eine Traubenwähe ohne Teig - dafür mit Pinenkernen belegt - ein Nachtisch der etwas anderen Art. Mit hat vor allem der Guss mit den Pinienkernen geschmeckt, A. fand diese eher störend und hätte sich etwas mehr Trauben gewünscht. Dieses Rezept was in Ordnung, wir aber wahrscheinlich nicht unbedingt wiederholt. (Ist das noch positiv genug?)

23. September - Lammgigotsteak mit Gemüsehaube
Diese Hauptspeise wird mit einer Rotweinsauce serviert und ist etwas für Fleischliebhaber. Auch hier passt der Wein meiner Meinung nach perfekt ins Konzept und verleiht dem ganzen Gericht etwas Edles. Hat geschmeckt.

24. September - Zucchetti-Quark-Pastete
Dieses Gericht ist eines meiner Lieblingsgerichte. Eine Pastete, gefüllt mit Zucchetti und Käse und Kräutern… njam! Man hört nur schon den Zutaten an, dass hier absolut nichts schiefgehen kann. Und auch für dieses Gericht gilt: Am nächsten Tag und ausgekühlt schmeckt sie fast noch besser!

25. September - Kalbsfleischvögel im Gemüsebett

(leider ohne Bild - wir Penner)

Diese süssen Fleischvögel werden im Backpapier zubereitet. So kann man vor dem Geniessen des Gerichts auch noch ein Päckchen öffnen - das macht besonders Spass. Auch geschmacklich können und wollen wir über diese Kalbfleischvögel nichts Schlechtes sagen. Das Rezept hält unserer Prüfung stand.

26. September - Kürbispilaw mit Eierschwämmchen
Ich liebe Kürbis. Wirklich. Für dieses Rezept habe ich Butternusskürbis ausgesucht und es hat tatsächlich gut geschmeckt. Trotz des Kürbis ist und bleibt es halt ein Pilaw und ein Pilaw ist und bleibt (und da kann auch Annemarie nichts dafür) halt einfach ein bisschen langweilig.

27. September - Glasierter Kalbsbraten mit grüner Pfeffersauce
Der glasierte Kalbsbraten wird im Ofen zubereitet, was natürlich für uns immer eine kleine Herausforderung ist. Unser nicht ganz kooperativer alter Gasofen macht manchmal einfach, was er will. Die Konsequenz war, dass wir für das Fleisch einfach viel mehr Flüssigkeit benötigten (der Braten muss regelmässig übergossen werden) als im Rezept vermerkt war. Loben können wir das Fleisch und die Sauce. Schweigen werde ich an dieser Stelle über das Gemüse. 

29. September - Schweinssaltimbocca mit Steinpilz-Baumnuss-Butter
Wieder einmal stehe ich an der Metzgertheke. Da Annemarie schreibt, das Schweinsschnitzel müsse "mager und zart" sein und etwa 60g wiegen, will ich dem Metzger der Einfachheit halber gerade mitteilen, wofür ich das Fleisch benötige. Leider hört dieser nur "Saltimbocca" und bevor ich mich versehe - halte ich zwei Kalbsschnitzel in den Händen. Nun gut, denke ich, ganz die freundliche Kundin - und mache mich mit meinen Kalbsschnitzelchen auf den Heimweg. Annemarie wird mir verzeihen. Das Rezept hat dann tatsächlich ganz wunderbar geschmeckt. Die Butter passt herrlich zum Fleisch und zu der Beilage (natürlich ein Risotto) und wir haben nach Herzenslust geschlemmt. Und darüber diskutiert, dass Saltimbocca nichts mit Salbei zu tun hat, sondern damit, dass das Gericht so gut ist, dass es einem in den Mund springt.

1. Oktober - Wurstkrapfen
Ja, dieser kleine feine Apéro hat nur einen kleinen Hacken: Man müsste schon ein Profi-Foto-Koch sein, damit die Häppchen so wunderbar aussehen wie in Annemarie's Buch. Bei uns gleichen die Bratwurststückchen mit Lauch im Teig eher einem unförmigen Haufen als einem edlen, runden Krapfen. Der Geschmack ist aber nichts desto trotz sehr fein - und die Zubereitung unkompliziert.

Wer hat's gemerkt?

Wir sind mit unserem tollen Projekt grauuuuenhaft im Rückstand.
Aber davon lassen wir uns nicht beirren. 

"Das schafft ihr schon, du hast ja jetzt Ferien", sagt meine Mutter.

Und recht hat sie. Haltet euch fest Freunde.
Jetzt wird aufgeholt.


93 to go.
N.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen