Irgendwo habe ich gelesen, dass Disney Pixar im Film Up eine bessere Liebesgeschichte in nur 8 Minuten und ohne Dialoge erzählen kann, als es Stephenie Meyer mit 500'000 Wörtern in 4 Büchern vermag! Wie ich jetzt darauf komme? Während wir gestern unser Süsses Ricotta-Soufflé löffelten, schauten wir nämlich genau diesen Film und tatsächlich, schon nach den ersten 8 Minuten sind wir so gerührt und verheult, dass wir das Soufflé beinahe vergessen haben. Denn diese ersten 8 Minuten haben es in sich. Wer den Film nicht kennt oder noch nicht gesehen hat: Hol das sofort nach!!! Es ist absolut herzzerreissend zuzuschauen, wie sich Ellie und Carl als Kinder begegnen und gemeinsam von grossen Abenteuern träumen, wie sie dann heiraten und ein alltägliches Leben führen und es so scheint, als wäre der Kindertraum vor lauter Erwachsensein vergessen gegangen. Und als nach 8 Minuten das gemeinsame Leben schon zu Ende ist, die Geschichte schon erzählt ist, weil Ellie nach vielen vielen Jahren stirbt, ohne je nach Südamerika gereist zu sein, läuft die Wimperntusche schon in Bächen über die Wangen. Nein, so darf das Leben doch nicht zu Ende gehen? Ohne die grossen Kindheitsabenteuer und -träume verwirklicht zu haben? Doch wir lernen in den nächsten 88 Minuten, dass ein gemeinsames Leben, ein Alltag mit Carl das Abenteuer von Ellie gewesen ist. Und zwar ein viel viel schöneres und besseres, als alle erträumten Abenteuer der Kindheit. Und abermals weinen wir wie die Schlosshunde, denn genau so stellen wir es uns doch auch vor: Das Leben gemeinsam als ein Abenteuer und nichts, was man dazu braucht, als einander, um glücklich zu sein. Das kann einfach nur Disney!!! So kehren wir nun zu unseren randnotizhaften Soufflés zurück: Bei der Zubereitung glänzte ich erneut mit Abwesenheit, weil ich mit dem Backen von gefühlten 100 Himbeer-Streusel-Muffins beschäftigt war (ja, ich gebe es zu, N. kochte gestern sowohl ein gefülltes Huhn, als auch die Soufflés von heute). Durch meine Abwesenheit schafften es die hellen Rosinen nicht in den Teig - ich glaube N. nun einfach mal, dass es nicht mit Absicht geschehen ist. Vielleicht wäre es besser geworden, wären die Rosinen drin gewesen? So aber überzeugte es uns beide nicht: Der Geschmack war zu eiig. Der knusprige Rand und die fluffige Konsistenz konnten diese Tatsache auch nicht beschönigen. So stellten wir beide sang- und klanglos unsere Teller auf den Beistelltisch und schauten zu, wie Carl ein Abenteuer erlebt. Denn auch wenn sein Leben mit Ellie vorbei ist, hat er doch noch so viel zu entdecken (aber nicht diese Ricotta-Soufflés).
260 to go. Alicia
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