Dienstag, 8. April 2014

Tag 97 - Der Terrinentag

Annemarie, Annemarie.

Heute haben wir dir alle Ehre gemacht. Wir haben nicht nur 3 Rezepte an einem Tag gekocht - nein - eines davon war auch noch die seit 4 Tagen vor uns hergeschobene Morchelterrine, ein Rezept, dem man schon von Weitem ansieht, dass es Zeit und Geduld voraussetzt. Aber beginnen wir von vorne.

Heute Mittag wurde ich mit Spargeln vom Blech begrüsst - weisse, mit Weisswein und Noilly Prat übergossene, im Ofen gegarte Spargeln, die mit einer Mischung aus Dörrtomaten, Petersilie und Knoblauch serviert werden. So lässt es sich leben! Besonders wenn mir A. dann die Hälfte ihrer Portion auch noch in den Teller schiebt: "Spargeln sind so… faserig."



Nach dem Mittagessen blieb nicht viel Zeit für eine Pause. Wir bereiteten zeitgleich das Bärlauchsüppchen und die besagte Morchelterrine mit Kräutersauce zu. Die Suppe war nicht sehr aufwendig und hat richtig gut geschmeckt. Wir würden sie bis jetzt sogar zu unserer Lieblingssuppe küren - natürlich nur die Lieblingssuppe dieses Buches - keine, aber auch gar keine Suppe kommt an die Knedelsuppe meiner Grossmutter heran.


Die Morchelterrine verglich A. während des Kochens mit einer Geburt. Da mussten Pouletbrüstchen mariniert, Knoblauch blanchiert, Cakeformen mit Backpapier ausgelegt (wir besitzen leider keine Terrinenform), Morcheln eingeweicht und Kräuter gehackt werden. Die Pouletmasse musste immer schön kühl bleiben und auch der Rahm, mit dem sie püriert wurde, sollte absolut kalt sein, die Morcheln brauchten jede Viertelstunde frisches Wasser, die Knoblauchzehen wurden nach jedem Blanchieren fachgerecht abgeschreckt und das Backpapier musste gebuttert werden. Als die Masse der Terrine dann endlich fertig in unserer Cakeform lag, mussten wir sie mit Alufolie gut verschliessen und ihr in unserer Gratinform ein Wasserbettchen bereit machen, um sie dann mitsamt diesem in den Ofen zu schieben. (In unserem Kochbuch steht nicht, warum man das so macht - es wird vielleicht auf immer ein Mysterium bleiben.)
Nach 30 Minuten Garzeit muss man die Terrine wieder abkühlen lassen und dann kühl stellen, nur um sie eine halbe Stunde vor dem Essen wieder aus dem Kühlschrank zu nehmen, zu schneiden und zu servieren. Da ist es also, unser Baby:


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Terrine vor allem nach Knoblauch und der Kräutersauce schmeckt. Das Poulet ist unserer Meinung nach etwas zu dezent und die Morcheln sehen in unserer Variante nicht halb so appetitlich aus wie bei Annemarie. Aber immerhin: die Masse ist fest, geniessbar und einigermassen präsentabel - ein Experiment, das wir aus Zeitgründen wahrscheinlich nicht wiederholen werden.

268 to go.
N.

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