Es ist 20:48. Die Küche ist unaufgeräumt. Unsere Bäuche voll und wir im Bett. «Wie alte Leute», meint N. Wir sind fix und fertig, wie immer an Freitagen. Eine anstrengende Woche liegt hinter mir. Und leider müssen wir auch noch zwei Rezepte zubereiten, sonst sind wir unaufholbar im Rückstand. Daher wende ich mich wieder mal einer Artischocke zu. Ich bin es mir ja schon gewöhnt den oberen Drittel abzuhauen und sofort zu entsorgen. So nun auch heute. 30 Minuten später versuche ich die Herzblätter und das Heu (Ja Artischocken haben "Heu" in ihrem Innern) irgendwie aus der gekochten Artischocke zu pulen. Meine Laune sinkt. Das klappt nämlich gar nicht. Und Annemaries Tipp, es gehe am besten mit einem Kugelausstecher…ja da müsste man ein solches Gerät erst besitzen. Für die Füllung der Artischocke schnipsle ich gefühlte hundert Zutaten, die es sich gar nicht zu erwähnen lohnt, denn nach der 50-minütigen Schmorzeit im Backofen sieht alles gleich aus und noch schlimmer: es schmeckt auch alles gleich. Trocken und hart. Ja so viel zu meiner Artischocke. Wir sind froh, wenn die Saison wieder vorbei ist!
Nun zum zweiten Gericht. N. bereitete die Kalbfleischkugeln an Dillsauce zu. Aus meiner Sicht bleibt mir dazu nur zu sagen: DILL. Es schmeckte nach Dill. Es sah nach Dill aus. Und es roch auch nach Dill. Dill war die Hauptzutat sowohl der Sauce, als auch der Fleischbällchen (die für einmal nicht in der Bratpfanne angebraten, sondern in Bouillon gesiedet wurden). Und unter dem Strich: Dill ist dominant. Und ich mag keinen Dill.
223 to go. A.
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