Hohe Gäste.
Kalbsfilet im Kräuterteig mit Champagnersauce.
Man kann es sich in Schnörkelschrift goldig auf der Speisekarte einer edlen Veranstaltung in einer alten Villa vorstellen. Man möchte sich bei der Zubereitung eine weisse Mütze aufsetzen, nur noch mit "maître" angesprochen werden und am liebsten einen Küchenjungen haben, dem man dann "Ahhh, wo bleiben nur die Krääääuteeer??" und "Das nennst du feiiin ge'aaackt, das ist une catastrophe!" zurufen kann (diese Sätze müsst ihr euch natürlich mit einem französischen Akzent vorstellen).
Wen könnte man zu diesem Gericht Treffenderen einladen als unsere Nachbarn und treuste Blog-Leser?
Nun, die Zubereitung des Rezepts hat auch ohne Küchenjunge und falsches Französisch sehr gut geklappt. Der Teig liess sich unkompliziert herstellen und sah mit den frischen Kräutern wirklich sehr einladend aus. Als das Filet dann darin eingewickelt und mit Eigelb bestrichen war, meinte A. nur: "Na, das ist ein Kalbsfilet, da kann ja jetzt wohl nichts mehr schiefgehen."
Und so war es auch. Das Menü kam bei unseren Gästen ganz hervorragend an. Es wurde geschlemmt, gelobt und genossen. Und wieder einmal mussten wir feststellen, dass wir selbst unsere kritischsten Gäste sind. Denn obwohl auch wir vom Rezept begeistert sind, war A. die Sauce etwas zu sauer und mir das Fleisch ein bisschen zu wenig zart. Wer ein wahrer Meister werden will, muss eben ganz genau hinschauen.
Et voilà.
307 to go.
N.