Mit guten Rezepten sollte es sich meiner Meinung nach genau so verhalten: Feine, frische Zutaten, eine Anleitung, die sich genau so verfolgen lässt und ein Ergebnis, das probiert und überprüft werden kann.
Nun, das heutige Rezept "Mediterrane Gelberbsen mit Würstchen" ist zweifellos ein tolles Rezept. Chili, Thymian und crème fraîche werden eingekocht zu einer feinen, leicht pikanten Masse, die Erbsen bleiben leicht mehlig und erinnern an Ferien. Die Zubereitung ist einfach und das Resultat befriedigend. Nur fehlt dem Rezept etwas Winziges. Eine kleine Warnung, die erklärt, dass es fast unmöglich ist, Gelberbsen zu kaufen. Ratlose Migrosverkäufer, auf frühere Sortimente und grössere Filialen verweisende Coop-Angestellte. Bedauernde Marinello-Mitarbeiter, leere Gestelle in der Delicatessa im Globus. Nach einer Odyssee quer durch die Lebensmittelgeschäfte der Stadt Zürich stranden wir in der Gourmet Factory von Jelmoli. Gelberbsen! Wir küssen den Boden und preisen den Herrn. Liebe Annemarie, das nächsten Mal würden wir einen kleinen Hinweis auf solche Schwierigkeiten oder wenigstens eine Ausweichmöglichkeit sehr zu schätzen wissen. Gelohnt hat sich der Aufwand aber. Das Gericht ist einfach wunderbar.
Was sich von der Sellerie-Limetten-Suppe nicht unbedingt behaupten lässt. Knollensellerie, Kartoffeln und Limetten bilden die Grundlage dieser Vorspeise, die anschliessend mit Bündnerfleisch garniert wird. Nun, wie sich A. nach dem ersten Bissen etwas frustriert ausdrückte (sie hatte dieses Rezept zubereitet, da die Suche nach den Gelberbsen so viel Zeit in Anspruch genommen hatte, dass Arbeitsteilung nötig wurde): As isch halt … eifach a Suppa.
Sehr säuerlich, geschmacklich nicht umwerfend, farblich nicht faszinierend - kein Highlight. Da tut es uns um das gute Bündnerfleisch, das nun hilflos im Gemüsebrei schwimmt, fast etwas Leid. Obwohl alle Schritte richtig eingehalten wurden und das Ergebnis so definitiv stimmt, bleibt es unbefriedigend.
Seht ihr? Bei einer Gleichung wäre das nicht passiert.
312 to go.
N.
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