Gestern hatte meine liebe Schwester das Pech, über Mittag bei uns zu sein und kam daher in den Genuss des einmalig ungeniessbaren Randenrisottos mit Meerrettichschaum. Die Rande sei das Aschenputtel unter den Gemüsen, steht in unserem Buch. Unscheinbar und unbeachtet. Wie bei Aschenputtel, verhält es sich mit unserer Rande: Unter der erdig braunen Schale kommt das saftig pink-violette Innere hervor. Doch da sind die Parallelen zwischen Märchen und Randen auch schon alle erschöpft. Denn die Rande schmeckt ganz und gar nicht märchenhaft, auch nicht verarbeitet im Risotto. Da man sie im Rezept roh zu verarbeiten braucht, bleibt sie im Risotto viel zu knackig und dadurch wird das Essen ein Kaumarathon - Schwerstarbeit - ganz ungewöhnlich für den sonst so weichen Risotto. Der frischgeraffelte Meerrettich (auch hier ein "first": Meerrettich als Wurzel zu kaufen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte) hat dafür einen sehr erfrischenden Geschmack, auch wenn Meerrettich sonst gar nicht meine Lieblingsspeise ist, gefiel mir die unscheinbare Wurzel (auch ein Aschenputtel?) überraschenderweise wirklich gut. Ansonsten vermag die Rande auch in diesem Rezept als Aschenputtel in der Hauptrolle nicht zu überzeugen. Dafür können wir den wahren König des gestrigen Tages küren: Das überbackene Hohrückensteak. Da stellte sich uns zu aller erst die Frage, was denn ein Hohrückensteak überhaupt ist? Zum Glück konnte die Fleischtheke von Coop uns dazu Auskunft geben: Hohrücken ist ein Stück Rindfleisch und auch wenn wir noch nie davon gehört haben, kann man es bei Coop kaufen. Die Kruste aus Oliven, Dörrtomaten und Kräutern schmeckte wirklich sehr gut. Daher konnte das Steak unsere Herzen gewinnen und der Tag war doch noch gerettet.
323 to go. A.
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